Selbstgespräche? Ich bin doch nicht verrückt! Falsch! Selbstgespräche führen ist normal und kann sogar „Bäume versetzen“

30. September 2021,      

„Der Mensch ist sein eigener wichtigster und häufigster Gesprächspartner. Mit niemanden reden wir ein Leben lang mehr als mit uns selbst.“

 

 

Die Macht des „Kopfkinos“

Selbstgespräche können unser Wohlbefinden und unsere berufliche Anpassungsfähigkeit im Arbeitsalltag unterstützen oder blockieren. Sie können die Weichen zwischen Meistern oder Scheitern stellen. So können wir uns mit konstruktiven Selbstgesprächen vor herausfordernden Situationen ermutigen und stärken, in Krisen trösten oder in Stresssituationen selbst beruhigen, mit destruktiven Selbstgesprächen hingegen in eine Mut-, Hilf- oder Aussichtslosigkeit manövrieren.

 

Selbstgespräche basieren in erster Linie auf Glaubenssätzen

Es sind vor allem Überzeugungen, Muster und Verallgemeinerungen über das Leben, uns selbst, über andere, die uns ein Leben lang begleiten und oft negativ beeinflussen – zum Beispiel: „Im Leben bekommt man nichts geschenkt“, „Eigenlob stinkt“, „Zuerst die Arbeit dann das Vergnügen“, „Ich muss es allen recht machen“ usw. Diese Vorstellungen beeinflussen wie wir Situationen erleben und uns verhalten. Sie steuern unsere Handlungen und unsere Außenwirkung: So wie wir mit uns selbst sprechen, wirken wir auch auf andere.

 

Ziel: Selbstgespräche als wirksames mentales Programm

Kraftgebende innere Bilder können zu wirksamen „strategischen“ und „taktischen“ Hilfsmitteln werden, weil sie Zuversicht auslösen und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken. Damit wird ein wirksames mentales Programm in Gang gesetzt und es wird möglich, eine Anforderung als Aufgabe, ein Problem als Möglichkeit zur Selbstentwicklung und -stärkung, berufliches Scheitern als Chance für Neuanfang oder berufliche Neuorientierung aufzufassen. Wir sollten also Selbstgespräche nicht nur „laufen lassen“, sondern versuchen, diese zu kontrollieren und bewusst zu steuern.

 

„Handlungsfähigkeit erwächst erst aus der Fokussierung auf das zu Bewältigende. Dieser Fokus ermöglicht, das einzusetzen, was wir können, was uns zur Verfügung steht, unbeschwert von dem Wissen, woran es uns womöglich mangelt.“

 

Buchtipps:

Bock, Petra (2011). Mindfuck – Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können. Droemer-Knaur Verlag, München

Moestl, Bernhard (2017). Denken wie ein Shaolin – Die sieben Prinzipien emotionaler Selbstbestimmung. Droemer-Knaur Verlag, München

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Quelle:

Volk, H. (2020, August 08). Die Macht der Selbstgespräche. Abgerufen 6. April 2021, von

https://www.derstandard.at/story/2000119363587/die-macht-der-selbstgespraeche