Stress ist eine der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts

6. September 2016,      

DIE WELTGESUNDHEITSORGANISATION (WHO) ERKLÄRTE:

Stress ist eine der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts.

Der Begriff „Stress“ hat in unserer Gesellschaft schon fast den Status eines Modewortes erlangt. Stress scheint allgegenwärtig und beliebig verwendet zu werden. Es gehört schon fast zum guten Ton keine Zeit zu haben, voll ausgelastet, überfordert, kurz: im Stress zu sein. Durch die inflationäre Benützung des Stressbegriffs, oftmals in banalen Situationen, besteht die Gefahr, gesundheitsgefährdende Folgen von echtem Stress zu verharmlosen.

Stress

Trotz dieser Unschärfe des Stressbegriffs lässt sich Stress allgemein als Zustand körperlicher und mentaler Spannung beschreiben, als Alarmreaktion des Körpers, als eine Aktivierungsreaktion auf Anforderungen und Bedrohungen – auf die sogenannten Stressoren. Dabei unterscheidet man physische Stressoren (Lärm, Hitze, Kälte, Hunger, Reizüberflutung, schwere körperliche Arbeit, etc.), psychische Stressoren (Versagensängste, Überforderung, Fremdbestimmung, Zeitdruck, etc.) sowie soziale Stressoren (Konflikte, Isolation, Mobbing, etc.).

Eustress versus Distress

Stress muss aber nicht krank machen. Unser Stresssystem erfüllt wichtige Aufgaben und hat unseren Vorfahren Vorteile verschafft. Wir wollen gefordert werden, etwas leisten, unsere Fähigkeiten unter Beweis stellen. Positiver Stress (Eustress) beflügelt sozusagen, er erhöht die Aufmerksamkeit und kann auch die Ausschüttung von Glückshormonen fördern.
Die Stresssituation selbst lässt sich grundsätzlich in drei Phasen unterteilen: die Vorphase (Bereitstellung der Energien – Anspannung), die Alarmphase (steiler Anstieg der Aktivitäten) und die Erholungsphase (Abklingen der Belastung – Entspannung).

Stress

Distress oder negativer Stress entsteht vor allem dann, wenn nach der Alarmphase eine zu kurze oder keine Erholungsphase erfolgt (kein Abklingen der Belastung – keine Entspannung). Geschieht dies über einen längeren Zeitraum, spricht man von einer chronischen Stressbelastung (Dauerstress). Diese kann zu verschiedenen Störungen der Gesundheit und des Wohlbefindens führen (wie zum Beispiel Burnout oder Depression).

Stress als Ergebnis von Bewertungen

Jeder erlebt und spürt Stress anders im Körper. Nach dem transaktionalen Ansatz der Stressforschung entsteht Stress dann, wenn ein Ungleichgewicht zwischen den Anforderungen, die an eine Person gestellt werden, und den persönlichen Möglichkeiten und Ressourcen, die zur Verfügung stehen, um die Anforderungen zu bewältigen, besteht.
Beispiele für Ressourcen: Selbstvertrauen, Selbstwert – „auf sich selbst schauen können“, Humor und Zuversicht, Selbstbestimmung, soziale und emotionale Kompetenz, soziale Unterstützung, Teamzusammenhalt, Handlungsspielraum, etc.

Dabei finden zwei Bewertungen statt: Erstens: Ist ein Ereignis bedrohlich und damit relevant? Zweitens: Welche Bewältigungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung?
Empfindet man ein Ereignis nicht als bedrohlich, wird es keinen Stress auslösen. Empfindet man ein Ereignis als bedrohlich und damit als relevant, entscheidet die sekundäre Einschätzung darüber, ob Stress ausgelöst wird oder nicht. Stehen Bewältigungsmöglichkeiten zur Verfügung, wird sich der Stress in erträglichem Maß halten. Je ungünstiger sich die Bewältigungsmöglichkeiten gestalten, desto mehr Stress empfindet man. Aus der Einschätzung eines Ereignisses resultieren somit unterschiedliche Bewältigungsformen.

Wie reagiert der Körper auf Stress?

Es werden Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol ausgeschüttet, die Herzfrequenz wird schneller, der Blutdruck steigt. Der Körper befindet sich in einem Moment hoher Anspannung, es geht um die Bereitstellung von Energien, die in derartigen Situationen benötigt werden. In der Folge wird die Atmung schneller, die Muskulatur angespannt, vermehrt Zucker ins Blut ausgeschüttet und vermehrt Fette in den Blutkreislauf geströmt.

News by ASZ Bericht vom Herbst/2016