Rettet die österreichweite Epilepsieberatung
Im Bereich Arbeitsgesundheit und Sicherheit ist eines klar: Nur wer Menschen und ihre individuellen Voraussetzungen versteht, kann sichere und gesunde Arbeitsplätze gestalten. Dazu gehört auch der Umgang mit chronischen Erkrankungen – wie Epilepsie.
Als österreichweites Kompetenzzentrum für Arbeitsgesundheit und Arbeitssicherheit beobachten wir mit großer Sorge, dass die einzige bundesweite Beratungsstelle für Epilepsie und Arbeit, „Leben mit Epilepsie in der Arbeitswelt – Beratung und Sensibilisierung“ (LEA BuS), mit Jahresende vor der Schließung steht.
Für die Arbeitswelt in Österreich wäre das ein Schritt zurück – mit weitreichenden Folgen für Betroffene und Betriebe. Deshalb möchten wir als asz dringend darauf aufmerksam machen und die Petition für den Erhalt dieser Beratungsstelle unterstützen.
Warum das Thema Epilepsie die gesamte Arbeitswelt betrifft
Rund 85.000 Menschen leben in Österreich mit Epilepsie. Viele von ihnen sind berufstätig oder möchten es werden.
Für Unternehmen bedeutet das in erster Linie eines: Verantwortung im Umgang mit Vielfalt und individuellen Gesundheitsvoraussetzungen.
Gerade im Bereich Epilepsie ist die Einschätzung der Arbeitsfähigkeit komplex:
unterschiedliche Anfallsformen
unterschiedliche Häufigkeiten
individuelle Auslöser und Risikosituationen
oft unsichtbare, aber belastende Begleitfaktoren
Pauschale Lösungen gibt es nicht – und genau deshalb braucht es spezialisierte Beratung.
LEA BuS schließt eine Lücke, die das asz allein nicht schließen kann
Als asz beraten wir täglich Betriebe und Arbeitnehmer:innen in Fragen der Arbeitsmedizin, Arbeitspsychologie und Sicherheit. Wir begleiten Unternehmen bei Gefährdungsbeurteilungen, Wiedereinstiegsprozessen und beim Umgang mit chronischen Erkrankungen.
Doch bei Epilepsie braucht es eine zusätzliche, sehr spezialisierte Expertise, wie sie LEA BuS seit über zehn Jahren bietet.
LEA BuS unterstützt mit:
individueller Beratung für Betroffene und Angehörige
Sensibilisierung von Arbeitgeber:innen und Teams
fachlichen Stellungnahmen und Gefährdungsbeurteilungen
arbeitsorientierter Karriereplanung unter Berücksichtigung der Erkrankung
Diese Expertise ist einzigartig in Österreich – und eine essenzielle Ergänzung zur arbeitsmedizinischen und arbeitspsychologischen Betreuung, die wir als asz anbieten.
Jetzt den passenden Job bei uns finden: www.asz.at/karriere
Was eine Schließung bedeutet – für Betroffene und für Betriebe
Die geplante Einstellung der Finanzierung hätte dramatische Auswirkungen:
Ab 2026 gäbe es eine spezialisierte Epilepsieberatung nur noch in der Steiermark.
Alle anderen Bundesländer blieben ohne entsprechende Unterstützung.Betroffene verlieren eine wichtige Anlaufstelle bei Fragen zu Berufseinstieg, Jobsuche oder Arbeitsplatzsicherheit.
Arbeitgeber:innen haben keinen fachlichen Ansprechpartner mehr, wenn Unsicherheiten oder Vorurteile auftreten.
Arbeitsplätze könnten unnötig gefährdet werden, weil Fehleinschätzungen, Sorgen oder Wissenslücken nicht mehr professionell aufgefangen werden.
Die vermeintliche Einsparung verursacht höhere Folgekosten im Bereich Arbeitslosigkeit, psychische Belastungen und sozialer Ausgrenzung.
Aus Sicht des asz bedeutet das: ein Verlust an Qualität, Sicherheit und Fairness in der österreichischen Arbeitswelt.
Petition: Jetzt unterstützen und Arbeitsgesundheit stärken
Arbeitsgesundheit ist mehr als Prävention – sie ist ein gesellschaftlicher Auftrag.
Dazu gehört, dass Menschen mit chronischen Erkrankungen nicht alleine gelassen werden und Unternehmen nicht ohne Fachwissen handeln müssen.
Wir laden Betroffene, Angehörige, Unternehmen und alle Menschen, die sich für eine faire und gesunde Arbeitswelt einsetzen, ein:
Unterzeichnen Sie die Petition und setzen Sie ein Zeichen für den Erhalt der einzigen bundesweiten Epilepsieberatungsstelle:
Petition „Rettet die österreichweite Epilepsieberatung“
Jede Stimme trägt dazu bei, dass auch in Zukunft fundierte, spezialisierte Beratung für Betroffene und Betriebe in ganz Österreich möglich bleibt.