Probieren Sie es doch einmal mit Shinrin-Yoku! Auf Deutsch – Waldbaden

6. September 2021,      

In Japan wurde bereits in den 80er Jahren durch wissenschaftliche Studien erkannt, dass der Wald eine heilende Wirkung für uns hat. Mittlerweile wurde „Waldbaden“ von den staatlichen Gesundheitsbehörden als Therapie anerkannt und so verordnen Ärzte in Japan „Waldbaden“ bei Stress oder Schlafprobleme.

Waldluft ist wie Medizin

Bäume, Sträucher und Gräser im Wald verströmen chemische Botenstoffe. Diese Duftstoffe enthalten unter anderem auch Terpene, die einen Einfluss auf unser Immunsystem haben. So steigt nach einem längeren Aufenthalt im Wald nachweislich die Zahl bestimmter Abwehrzellen, der natürlichen Killerzellen (NK), die zur Bekämpfung von Viren, Bakterien und vor allem Krebszellen dienen.

Wir fühlen uns deshalb im Wald so wohl, weil wir von der Evolution dazu angehalten worden sind, Schutz zu suchen (praktisch erblich bedingt). 

„Grün“ ist gesund – auch Parks, Zimmerpflanzen wirken sich positiv auf die psychische Gesundheit aus. Im Wald wird unser Körper aus vielen verschiedenen Richtungen (Fremdstoffe) und von vielen verschiedenen Seiten (Sporen, Bakterien) aktiviert – dies ist gut für unsere Immunabwehr.

Weitere Wirkungen lt. Studien auf unsere Gesundheit

Schon der Anblick des Waldes genügt, damit der Blutdruck sinkt, der Puls sich verlangsamt und die Konzentration des Stresshormons Kortisol abnimmt. Dadurch wird auch unser Immunsystem angeregt und gestärkt.

Darüber hinaus lindert Waldbaden Depressionen, da unser Gehirn im Wald verstärkt Wohlfühlhormone produziert. Ein Waldspaziergang ist somit gesund für unsere Psyche, wir entspannen uns: Innere Unruhe und Angstzustände werden geringer.

Unser Tipp: Achtsamer Waldspaziergang

Den Wald mit allen Sinnen erfahren und sich immer jeweils 5 bis 10 Minuten ganz bewusst auf einen Sinn fokussieren:

  • sehen – Details suchen, Farben wahrnehmen
  • riechen – wie viele unterschiedliche Düfte
  • fühlen – wie fühlt sich die Baumrinde, das Moos an
  • hören – die Klänge des Waldes wahrnehmen (einzelne Geräusche)
  • zum Schluss – mit allen Sinnen gleichzeitig wahrnehmen 

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Quellen:

Schuh, A. & Immich, G. (2019). Waldtherapie – das Potential des Waldes für Ihre Gesundheit. Springer Verlag

Felber, Ulli (2018). Waldbaden – das kleine Übungshandbuch für den Wald. Schimer Verlag